Als Region Wesermünde-Süd sind die Gemeinden Beverstedt, Hagen im Bremischen, Loxstedt und Schiffdorf bereits seit 15 Jahren im Rahmen des LEADER-Förderprogramms aktiv. Mit Hilfe der von der Europäischen Union für die Entwicklung des ländlichen Raums zur Verfügung gestellten Mittel konnten bereits zahlreiche Projekte in allen vier Gemeinden umgesetzt werden. 2023 startet die nächste Förderperiode, für die sich – neben 20 anderen LEADER-Regionen im Amtsbezirk Lüneburg – auch die Region Wesermünde-Süd mit einem umfangreichen Entwicklungskonzept beworben hat. Im Loxstedter Rathaus erfolgte jetzt die Übergabe an Monika Scherf, Landesbeauftragte und Chefin des Amtes für regionale Landesentwicklung Lüneburg.
„Wir wollen unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem neuen Antrag fortsetzen“, sagte Loxstedts Bürgermeister Detlef Wellbrock (parteilos). LEADER sei nicht nur ein Förderprogramm für die nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen, sondern auch ein Instrument der gemeinsamen Verantwortung und Zusammenarbeit, bei der die Berücksichtigung der Basisdemokratie eine große Rolle spiele. Besprochen werden die Themen in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG), einem aus Kommunalvertretern, Wirtschafts- und Sozialpartnern sowie Jugendlichen aus den vier Gemeinden bestehendem Gremium. Auf das daraus gewachsene Engagement von jungen Leuten in der Kommunalpolitik wies Guido Dieckmann, parteiloser Bürgermeister der Gemeinde Beverstedt, hin: „Dieser Synergie-Effekt geht über die LEADER-Förderung hinaus“, unterstrich er. Andreas Wittenberg, parteiloser Bürgermeister der Gemeinde Hagen im Bremischen, betonte den Austausch zwischen den Kommunen zu vielen verschiedenen Themen und sprach von einer Stärke als Region, die Gewicht bringt: „Dazu hat LEADER beigetragen“, sagte er. Die Geschäftsstelle der LEADER-Region Wesermünde-Süd befindet sich im Schiffdorfer Rathaus, Ansprechpartner ist dort Michael Dähn. Schiffdorfs Bürgermeister Henrik Wärner (CDU) sieht den Erhalt der dörflichen Infrastruktur als wichtigen Aspekt: „Wir können mit EU-Mitteln auch kleine Dinge anpacken, um unsere Orte zu erhalten.“ Herausforderungen für die Region in den kommenden Jahren wie die Sicherstellung der Grundversorgung im ländlichen Raum oder auch die Kinderbetreuung wolle man flankierend unterstützen, sagte Lienhard Varoga, Dezernatsteilleiter der Geschäftsstelle Bremerhaven des Amtes für regionale Landesentwicklung Lüneburg. Die Region sei so gut aufgestellt, weil eine Liaison für den ländlichen Raum einen Mehrwert für alle darstelle, betonte er.
Neu ist, dass die Regionen für die kommende Förderperiode ihre Bewerbung bereits mit konkreten Startprojekten einreichen müssen. So soll in Dedesdorf in der Gemeinde Loxstedt der Fähranleger touristisch weiterentwickelt werden, in der Gemeinde Schiffdorf steht die Beleuchtung für den Radweg zwischen der Stauschleuse und der Ortschaft Spaden an, und in der Gemeinde Beverstedt soll das Heimathaus Wachholz ein neues Reetdach erhalten.
Als unheimlich wertvoll und einen Erfolg von LEADER sieht Monika Scherf den Austausch unter den Gemeinden. „Ich bin beeindruckt, wie konkret und detailliert die ersten Ideen bereits ausgearbeitet wurden. Das zeigt, wie gut die LEADER-Region bereits zusammengewachsen ist und welchen Mehrwert diese Kooperation für alle beteiligten Kommunen und Akteure hat“, sagte sie bei der Übergabe. Sie sei optimistisch, dass das eingereichte Konzept einer Prüfung standhalte. Das letzte Wort habe das Landwirtschaftsministerium, eine Entscheidung folge im November. Grob sei bei einem positiven Bescheid mit einem Mittelvolumen, das sich nach Anwohnern und Fläche berechne, von 1,7 Millionen Euro zu rechnen.
Weitere Informationen gibt es unter www.leader-wesermuende-sued.de.