827 sogenannte Fairtrade-Towns, in denen sich die Akteure für den fairen Handel einsetzen, gibt es bisher in Deutschland. Die Gemeinde Loxstedt macht sich jetzt auf den Weg, um ebenfalls diesen Titel tragen zu können. Dafür müssen verschiedene von der Fairtrade-Organisation vorgegebene Kriterien erfüllt werden. Mit dem entsprechenden Ratsbeschluss in der letzten Ratssitzung und der Bildung der Steuerungsgruppe sind bereits zwei von fünf Punkten erfüllt. Nun sollen noch eine bestimmte Anzahl an Einzelhandelsgeschäften und Gastronomiebetrieben sowie öffentliche Einrichtungen wie Schule, Kirche und Vereine in den Prozess mit eingebunden werden. Sie müssen Fairtrade-Produkte anbieten beziehungsweise verwenden. Auch Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel müssen durchgeführt werden. Zudem ist eine regelmäßige öffentliche Berichterstattung über den Entwicklungsstand notwendig.
„Fairtrade gehört für uns zum großen Thema Nachhaltigkeit, das gerade mit dem Klimaschutz schon lange in unserer Kommune verankert ist“, sagt Fairtrade-Koordinatorin Anne Böttjer von der Gemeindeverwaltung. So treffe sich die Nachhaltigkeits-Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie Jugendlichen bereits regelmäßig. Die Arbeit an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN-Agenda 2030 sei ein dauerhafter Prozess, so Bürgermeister Detlef Wellbrock: „Wir gehen das konzeptionell an, in vielen Bereichen können wir bereits Nachhaltigkeits-Projekte der vergangenen Jahre reflektieren.“ Dazu gehöre auch die mehrfache Auszeichnung mit dem sogenannten Umwelt-Oscar, dem „European Energy Award“ (EEA). Im Rathaus wird der faire Handel jetzt ganz praktisch umgesetzt: Bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Bürgermeisterbüro wird Fairtrade-Kaffee ausgeschenkt. Zusätzlich soll ein weiteres fair gehandeltes Produkt wie Tee, Zucker, Kakao oder Orangensaft zum Einsatz kommen.