20 Zelte, drei Großzelte, zwei Waschrinnen, diverse Sanitär-Container und einige Pavillons: Auf der Wiese hinter dem Familienzentrum ist auch in diesem Sommer das Kindercamp Stotel entstanden. An jeweils fünf Tagen sind in zwei Camps insgesamt rund 200 Kinder zu Gast.
„Wir haben bestimmt 100 Meter Schlauch für Wasser verlegt und diverse Meter Abflussrohre“, sagt Jannik Böckhaus-Müller von der Jugendpflege der Gemeinde Loxstedt, die das Camp seit 40 Jahren in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Jugend Wesermünde veranstaltet. Die Evangelische Jugend wird hauptamtlich vertreten von Diakonin Rieka Fuhrig-Heuwinkel. Zudem ist ein ehrenamtliches Betreuerteam von knapp 50 Personen aktiv.
„Die Vorbereitungen beginnen schon ein paar Monate vorher“, erzählt Kilian Lührs. Er ist Mitglied des Eventteams und das dritte Jahr als ehrenamtlicher Betreuer dabei. Zum 40-jährigen Bestehen des Camps hat das Team sich rund um das Thema „Baustelle – Zelt, Zement & Abenteuer“ eine ganz besondere Geschichte ausgedacht: „Der Platz ist nach 40 Jahren abgenutzt und die Kinder bekommen den Auftrag, ihn zu renovieren“, erzählt Kilian Lührs. Sollte das nicht klappen, würde er von einem anderen Camp-Team übernommen werden. „Es bleibt nur eine Frist bis zum Ende des Camps, um die täglichen Baustellen zu bearbeiten“, so der Betreuer. Und wenn die Nachtruhe eingehalten werde, könnten sich die Kinder entsprechende Werkzeuge verdienen. „Am Lagerfeuer feiern wir die Einweihungsfeier für die Bauarbeiter, bei der Disco das Richtfest und bei der Nachtwanderung muss gestohlenes Werkzeug gesucht werden“, werde das übliche Camp-Programm in die Geschichte integriert. Und nicht nur für das Betreuerteam, auch für die Kinder gibt es passende gelbe Bauhelme.
Um die Versorgung kümmert sich federführend Karin Kirmse. Bereits das achte Jahr leitet sie die Camp-Küche, kocht und kauft ein. „Wir brauchen pro Camp 450 Brötchen, 600 Scheiben Graubrot, 100 Scheiben Schwarzbrot und 120 Liter Milch“, gibt sie ein Beispiel der Dimensionen der Essensplanung. Ein Großteil der frischen Lebensmittel liefert der örtliche Supermarkt zweimal täglich. Dabei werde auf Unverträglichkeiten oder besondere Ernährungsformen selbstverständlich Rücksicht genommen. Unterstützung erhält Karin Kirmse bei den 12- bis 15-Stunden-Tagen in der Camp-Küche von ihrem Lebensgefährten Hans-Peter Kauth sowie einer weiteren Küchenhilfe. Auch ihr Sohn habe schon in der Camp-Küche geholfen. „Ich bin seit über 30 Jahren beim Deutschen Roten Kreuz und habe eine Feldkochausbildung“, kennt sie sich mit großen Mengen aus. Besonders freut sie sich über ein Lob für ihr Essen von den Kindern: „Ein Kind hat mal gesagt, ich wäre eine echt geile Köchin.